So arbeite ich in der Sprachtherapie

 

1. Beispiel einer expressiven Entwicklungsstörung bei Kindern

2. Beispiel eines Schlaganfall-Patienten

Sprachtherapie bei Kindern und Erwachsenen

1. Sprachentwicklungsstörung bei einem Kind

Was machen wir?

  • malen, schneiden, kleben
  • mit den Händen Formen fühlen und erkennen, Kneten
  • kleine Rhythmusübungen mit Trommel und Klanghölzern, Silben klatschen, Hörübungen (hoch/tief; viel/wenig), Alltagsgeräusche erkennen
  • zuordnen, sortieren (z.B. nach Farben, Ebenen oben/unten, links/rechts)
  • ganzkörperliche Übungen , z.B. Feuer-Wasser-Sturm, Verstecken, Klettern und Schaukeln (auf dem Spielplatz)
  • regelmäßige Auswertungs- und Beratungsgespräche mit Analyse und Auswertung des Therapieverlaufs und der Diagnostik (allgemeines Kommunikations-, und Spielverhalten, Sprech- und Sprachhandlungsfähigkeit); Hilfestellungen für den Alltag, klare Definition von Therapiezielen und deren Nachvollziehbarkeit

 

Beispiel aus der Praxis:

Kind, 5 Jahre, Sprachentwicklungsstörung (expressive Entwicklungsstörung)

  • Patient kommt mit massiven Einschränkungen u.a. in den Bereichen Artikulation, Grammatik, Verhalten, Motorik, Erzählverhalten.
  • Verschiedene Laute können nicht gebildet werden. Oder wenn sie gebildet werden können, werden sie nicht richtig eingesetzt.
  • Beim Beschreiben von Vorgängen verwendet das Kind 1-2 Wortsätze. In der Spontansprache 5-6 Wortsätze, grammatisch unkorrekt.
  • Farben können nicht benannt werden.
  • Zählen ist bis 1 möglich.
  • Der Wortschatz ist eingeschränkt.
  • Das Kind ist schnell abgelenkt und seine Konzentrationsfähigkeit dadurch stark reduziert (5 min).
  • Das Spielverhalten ist nicht altersgerecht und zeichnet sich durch rege Spielwechsel (alle 2 min etwas Neues) aus.
  • Regeln und gesetzte Grenzen können gut eingehalten werden.

Ziel der Sprachtherapie war:

  • Bis zum Schuleintritt den Wortschatz erweitern und die Ausdrucksfähigkeiten insofern verbessern, dass einfache Ereignisse des Alltags (z.B. Hände waschen) in eine logisch richtige Reihenfolge gebracht und mit einem einfachen Satz erklärt werden können.
  • Farben richtig benennen und Zählen lernen
  • Die Konzentrationsfähigkeit für einfache Handlungen soll auf 20 min gesteigert werden.
  • Das Spielverhalten bis zu kleinen Rollenspielen soll etabliert werden.

Therapiefrequenz: 1-2 x wöchentlich á 45 min

Sprachtherapie in Chemnitz,  bei Kindern

2. Sprech- und Sprachtherapie bei einem Schlaganfallpatienten

Beispiel aus der Praxis

Erwachsener, mittleres Alter, Zustand nach Schlaganfall (Sprechapraxie und globale Aphasie)

  • Bei dem Patienten sind alle Modalitäten der Sprache und des Sprechens nahezu vollständig beeinträchtigt. Hierzu zählen Lesen, Schreiben, Sprechen, Sprachverständnis usw..
  • Eine verbale Kommunikation ist nicht möglich.
  • Der Patient ist depressiv und zeitweise sehr frustriert. Seine Motivation schwankt daher.
  • Die Verzweiflung ist groß (verständlicher Weise).
  • Er kommuniziert über ein Kommunikationsgerät (ähnlich eines PC, der sprechen kann). Dennoch versucht der Patient immer wieder zu Sprechen und gerät dabei, dem Störungsbild entsprechend, unheimlich in Stress, da Lippen und Zunge nicht machen, was er will.

Zielstellung der  Therapie war:

  • das Lesen und Schreiben von einfachen Wörtern mit dem „Computer“ und der Hand anbahnen und gut festigen.
  • Das Lesesinnverständnis und Schreiben bis auf einfache Satzebene steigern, wie z.B.: „Einen Kaffee bitte.“
  • Wünsche und Bedürfnisse mit Ein- bis Zweiwortsätzen, verbal äußern. Z.B.: „ Fenster zu…Kaffee bitte…Guten Morgen“.

Für einen Patienten mit derartig ausgeprägter Symptomatik wären diese Resultate ein Riesenerfolg. Eine kontinuierliche Fortführung der Therapie ist angezeigt.

Therapiefrequenz: 2x wöchentlich á 45 min