So arbeite ich in der Sprechtherapie

Beispiel eines Erwachsenen mit Multipler Sklerose

Sprechtherapie, z.B. bei Multipler Sklerose

    Durch die Zunahme an neurologischen Erkrankungen in den letzten Jahren, gewinnt auch die Sprechtherapie bei Erwachsenen immer mehr an Bedeutung.

    Was machen wir?

    Auch hier bietet das Konzept Schlaffhorst-Andersen Hilfestellungen z.B. zur Regulation des Redeflusses (Sprechtempo/-flüssigkeit) und für eine deutliche Aussprache.

    • Es kommen Atemschriftzeichen nach S-A zum Einsatz. Durch die Gleichzeitigkeit von Arm-/Handbewegungen, welche die Körpermitte kreuzen kann eine Vernetzung beider Hirnhälften ermöglicht werden
    • Die Verbindung von Bewegung und Armen wirkt außerdem auf die Atmung und damit verbunden auf den Sprechvorgang zurück.
    • Der Redefluss kann reguliert werden. Die Sprache kann klarer, das Sprechen deutlicher werden.

    Beispiel aus der Praxis:

    Patient, hohes Erwachsenenalter, neurologisch bedingte Sprech- und Simmstörung (Dysarthrie/Dysphonie bei Multipler Sklerose in Verbindung mit Demenz)

    • Die Krankheit ist beim Patienten weit fortgeschritten. Der Patient ist auf einen speziellen Rollstuhl angewiesen.
    • Der Kopf kann noch bewegt werden. Arme und Hände mit erheblichen Einschränkungen.
    • Zielgerichtete, auch die Körpermitte kreuzende Bewegungen können nicht oder nur schwer ausgeführt werden (z.B. Stift halten und einen Kreis/Strich/Viereck malen).
    • Der Patient ist ansprechbar.
    • Auf Fragen antwortet er umfassend, jedoch nicht themenbezogen.
    • Das Gedächtnis ist stark eingeschränkt. Immer wieder beginnt er das Gleiche von vorne zu erzählen, ohne es jedoch zu bemerken.
    • Die Sprache ist typisch verwaschen. Die Zunge wie lahm.
    • Das Sprechtempo ist stark verringert. Die Stimme ist ohne jede Kraft.
    • Der Patient scheint kein Störungsbewußtsein zu haben.

     

    Zielstellungen für die Therapie:

    • kleine Verbesserungen auf Übungsebene
    • Atmung vertiefen, die Stimme kräftigen
    • deutlichere Aussprache erreichen

    Therapiefrequenz: 1x wöchentlich 45 min